
Der Hüttenwirt zeigte seine Gastfreundschaft, indem er uns mit einem Begrüßungsschnaps freundlich entgegennahm. Das Haus ist vor kurzem erst restauriert worden und macht einen sauberen und gepflegten Eindruck. Wir verstauten die Ausrüstung und stärkten uns in der Stube. Die restliche Zeit vertrieben wir uns bei improvisiertem Pokerspiel bis es um 22 Uhr galt die Hüttenruhe im Matratzenlager anzutreten.
In der Nacht hielten uns ein gewaltiges Gewitter und anschließende “Holzfällerarbeiten“ der Bettgenossen vom Schlafen ab. Nachdem wir kein Auge zugemacht hatten, traten wir um halb 5 Uhr morgens das Frühstück an.Kurz nach 5 Uhr begann unser Aufstieg bei guten Verhältnissen. Mit Gletscherausrüstung, Proviant und Stirnlampe bepackt ging es los. Der Wegmarkierung 5b folgend gelangten wir nach relativ steilem Anstieg zu einer Anhöhe, von der aus die Route wieder über ein Geröllfeld hinunter führt. Am tiefsten Punkt überquerten wir einen Bach bis wir kurz darauf am Einstieg des Gletschers standen.
Wir schnürten die Steigeisen an, sicherten uns mit dem Seil und konnten loslegen. Der Aufstieg war nicht eindeutig festgelegt, so kam es dass wir uns immer an den Spalten orientierend ziemlich rechts am Rande des Gletschers bewegten. Nach einiger Zeit war das blanke Eis mit viel Schnee bedeckt, dies erschwerte den Gang etwas. Nach einem letzten steilen Stück übers „Matscher Wandl“ war die Höhe erreicht. Nun galt es noch ein Grat zu überqueren bis die restlichen paar hundert Meter vor dem Gipfel über Fels geklettert werden müssen.
Höhenprofil |
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Tourenverlauf |
Tourdaten
Start: Glieshöfe im Matschertal, Vinschgau (1810m)
Übernachtung: Oberetteshütte (2677m)
Höhenunterschiede/Gehzeiten: 870m 2h bis Hütte
von Hütte bis Gipfel ca. 1310m 4,5h
Abstieg über Aufstiegsroute gesamt ca 4,5h
Distanz insgesamt: 25,5 km
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Aufbruch Richtung Gipfel um 5 Uhr |
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Der obere Teil der Aufstiegsroute über dem Gletscher |
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mehrere Seilschaften überqueren den verspalteten Gletscher |
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"Matscher Wandl" |
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Weißkugel (3739m) |